Zusatzbezeichnungen dürfen nach Genehmigung durch die Ärztekammer, bei entsprechender Qualifikation des Arztes, in Verbindung mit der Berufsbezeichnung, geführt werden.
Ich führe die beiden Zusatzbezeichnungen 'Diabetologie' und 'Notfallmedizin'.
Diabetologie
Ein diabetologisch tätiger Arzt beschäftigt sich mit der Erkennung und Behandlung der Zuckerkrankheit.
Wir kennen verschiedene Typen des Diabetes mellitus ('honigsüßer Durchfluß'):
- Der sog. Typ-I-Diabetes kommt in der Regel bei jungen Patienten vor, ist selten (ca. 10 % aller Diabetiker) und geht mit einem absoluten Insulinmangel einher. Dieser Insulinmangel entsteht immunologisch durch eine Zerstörung der insulinbildenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse.
- Der wesentlich häufigere Typ-II-Diabetes (ca. 90 % der Diabetiker) ist charakterisiert durch eine anfänglich vermehrte, zumindest aber ausreichende Insulinbereitstellung durch die Bauchspeicheldrüse. Aufgrund der sog. Insulinresistenz kann das freigesetzte Insulin an den Zielorganen wie Muskel- und Lebergewebe nur unzureichend seine Wirkung entfalten, d.h. dafür zu sorgen, daß der Blutzucker (Glukose) in die Gewebe aufgenommen und somit der Blutzuckerspiegel gesenkt wird.
- Andere Diabetestypen mit bekannten Ursachen (sehr selten), wie z.B. genetische Defekte von Zellfunktionen der Bauchspeicheldrüse, genetische Defekte der Insulinwirkung, Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, Erkrankungen von Stoffwechselaktiven Organen (z.B. Schilddrüsenüberfunktion), medikamentös-toxische Ursachen, Infektionen (z.B. angeborene Röteln), etc.
- Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) ist eine Störung der Glukosetoleranz, die während der Schwangerschaft festgestellt wird.
Die weitaus häufigste Diabetes-Form in der Praxis ist also der Typ-II-Diabetes. Man schätzt, daß aktuell fast 7 % aller Bundesbürger (!), also weit mehr als 4 Millionen Menschen in Deutschland, einen Typ-II-Diabetes haben, wobei die Dunkelziffer (schon vorliegende, aber noch nicht entdeckte Zuckerkrankheit) noch wesentlich höher liegt! Dies liegt auch an den aktuellen, wesentlich schärferen Kriterien zur Festlegung der Diagnose 'Diabetes mellitus Typ II'. Somit ist der Typ-II-Diabetes (früher verharmlost als 'Alterszucker') schon längst zur 'Volkskrankheit' avanciert. Berücksichtigt man auch die rasant zunehmende Anzahl von Neuerkrankungen hat der Typ-II-Diabetes und seine Folge- und Begleiterkrankungen mittlerweile eine enorme volkswirtschaftliche Bedeutung.
Wir diabetologisch tätigen Ärzte haben uns deshalb die ständige Verbesserung der Versorgung der Diabetiker, insbesondere der Typ-II-Diabetiker, zum Ziel gesetzt. Ich führe in meiner Praxis Einzel- und Gruppenschulungen für Typ-II-Diabetiker durch. Unterstützt werde ich dabei von meinem Praxisteam, in dem auch eine ausgebildete Diabetesassistentin (DDG) mitwirkt.
Ferner bin ich seit Jahren Mitglied der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG), in der auch führende Wissenschaftler und Kliniker auf dem Gebiet der Diabetologie organisiert sind.
Der Typ-II-Diabetes ist eine Erkrankung, die zum großen Teil durch die Lebensweise in den Industrienationen bedingt ist: Bewegungsmangel und Überernährung. Fast immer sind weitere Erkrankungen mit dieser Diabetes-Form assoziiert: Bluthochdruck, Übergewicht, Fettstoffwechselstörung. Dieses Zusammenauftreten verschiedener Erkrankungen nennt man 'Metabolisches Syndrom'. Da jede einzelne dieser Erkrankungen gefährlich ist, die Summe aller dieser Erkrankungen beim einzelnen Patienten aber eine große Gefahr für Folgeerkrankungen darstellt, ist die konsequente Aufklärung und Behandlung des Patienten von immenser Bedeutung für dessen Lebenserwartung und Lebensqualität.
Die Folgeerkrankungen des Zuckerkrankheit sind durch die Schädigungen der großen und kleinen Blutgefäße (Atherosklerose) des Körpers bedingt:
Damit es soweit nicht kommt ist eine konsequente Therapie erforderlich, in erster Linie Gewichtsabnahme und körperliche Bewegung (leichter Ausdauersport), dann ggfs. eine zusätzliche medikamentöse Unterstützung und, falls diese nicht ausreicht, eine frühzeitige Insulintherapie.
Notfallmedizin
Ein Notfallmediziner ist ein Arzt, der sehr viel Erfahrung mit der Versorgung von Notfallpatienten hat. Hier wird der Arzt, auch Notarzt genannt, in den unterschiedlichsten Notfallsituationen, mit akuten Krankheitsbildern aus nahezu allen medizinischen Disziplinen, konfrontiert.
Bei diesen Akutfällen ist ein besonnenes und überlegtes schnelles Handeln gefordert. Dazu ist der Notfallmediziner ausgebildet und durch seine Erfahrung auch in der Lage in den verschiedenen Situationen die richtigen Entscheidungen zu treffen, um Schaden vom Patienten abzuwenden.
Aufgrund der Komplexität der Notfälle aus verschiedenen Fachgebieten sollte idealerweise ein breit ausgebildeter Arzt (Allgemeinmediziner, Allgemein-Internist, Intensivmediziner mit interdisziplinärem Spektrum) mit anästhesiologischer und intensivmedizinischer Erfahrung die notärztliche Versorgung versehen.
Der Notarzt wird im organisierten Rettungsdienst üblicherweise mit einem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) zum Notfall- oder Unfallort gebracht und steigt dann zu dem Patienten in den Rettungswagen (RTW) ein, welcher dann zum Notarztwagen (NAW) wird. Dies nennt man 'Rendevouz-System'. Auch ein Rettungshubschrauber (RTH) kann die Funktion des Notarztzubringers wahrnehmen. Der Notarzt wird unterstützt von qualifiziertem Personal, in Deutschland sind dies einheitlich Rettungsassistenten und Rettungssanitäter, welche in Abwesenheit des Notarztes auch bestimmte ärztliche Tätigkeiten durchführen können ('Notkompetenz').
Ich bin seit mehreren Jahren als Notarzt in verschiedenen Notarztsystemen tätig, besitze den Fachkundenachweis Rettungsdienst und die Zusatzbezeichnung Notfallmedizin. Notärztlich organisiert bin ich seit Jahren in der Arbeitsgemeinschaft südwestdeutscher Notärzte e.V. (AGSWN). Unser Dachverband ist die Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte Deutschlands e.V. (BAND). Diese vertritt ca. 8.000 Notärztinnen und Notärzte in Deutschland.